EIFGENBACHTAL
WIE GEHEIM SIND GEHEIMTIPPS?


Die Pilger, die sich von Wuppertal, Remscheid und Wermelskirchen aus in Richtung Santiago de Compostela aufmachten, hätten ja auch entlang der Höhenrücken wandern können. Auf dem Weg zu ihrem nächsten Etappenziel, dem Zisterzienserkloster Altenberg, wählten sie lieber den ruhigen Talweg. Der von Erlen gesäumte Bach windet sich in vielen Schleifen durch die binsenreichen Feuchtwiesen. Schmetterlinge und Libellen schaukeln über den Hochstaudenfluren und das Gezwitscher von Buchfink, Mönchsgrasmücke und Zaunkönig erfüllt die Luft. Wer nicht träumt, sondern das Bachufer aufmerksam beobachtet, wird Wasseramsel und Gebirgsstelze entdecken, vielleicht sogar den Eisvogel, der hier regelmäßig brütet. Auwälder, die sonst meist bis auf eine schmale Baumgalerie zurückgedrängt wurden, sind in einigen Abschnitten noch flächig erhalten, selbst am Unterlauf, kurz vor der Mündung in die Dhünn.


Auch andere Institutionen setzten sich für Verbesserungen ein. So ließ der Wupperverband mit Unterstützung durch Land, Kommunen, Naturschutzverbände und lokale Schulen einen alten Staudamm und mehrere Fischzuchtteiche rückbauen. Beide Anlagen hatten die Durchgängigkeit des Eifgenbaches massiv behindert. Seither können Wanderfische wie Lachs und Meerforelle wieder vom Rhein über Wupper und Dhünn bis in den Eifgenbach aufsteigen. Wegen der reichen ökologischen Ausstattung wurden vor einigen Jahren große Teile des Tales als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Wer den Zauber des Eifgenbaches ganz in Ruhe genießen möchte, sollte werktags hierher kommen. Dann geht es besonders beschaulich zu. Die Wanderwege, die mal dicht am plätschernden Wasser, mal am Rand der Talaue verlaufen, bescheren Blicke und Stimmungen, die den Alltag völlig vergessen lassen. Am Wochenende teilt man sich die Idylle mit manchem Wanderer, Jogger und Mountainbiker aus dem Kölner Einzugsgebiet. Unter den Geheimtipps der Region ist das Eifgenbachtal eben ein "offenes Geheimnis".
Stand der Angaben: 2007
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