FREILICHTBÜHNE KAHLE WART
ALLES PLATT
Eine Wanderung auf dem alten Wittekindsweg im Wiehengebirge kann wie eine Zeitreise sein. Denn wer zwischen Bünde und Lübbecke an dem alten Steinbruch des Ortes Oberbauerschaft vorbeikommt, steht plötzlich in einem Dörfchen aus vergangenen Jahrhunderten: Vor alten Fachwerkbauten ertönt das hiesige Plattdeutsch und Musikanten in traditioneller Leinewebertracht spielen zum Tanz auf. Der ländliche Dialekt und die Heimatbräuche sind Trumpf bei der Freilichtbühne Kahle Wart – der einzigen Bühne in NRW, die ausschließlich auf Plattdeutsch spielt.
Die konsequente Hinwendung zum Dialekt ist nicht die einzige Besonderheit der Bühne. Auch auf das Rahmenprogramm mit den Blockflötenkindern, der in die althergebrachte Tracht der Leineweber aus Minden-Ravensburg gekleideten Kapelle und der Volkstanzgruppe legt man in Oberbauerschaft großen Wert. Anders als bei den meisten Freilichtbühnen sind die Fachwerkhäuser, vor denen gespielt wird, keine Kulisse, sondern massive Bauten. Besonders sticht darunter das große Heimathaus hervor: Ein altes Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert, das aus Kirchlengern "importiert" wurde und auch für Feiern genutzt wird.
Seinen Anfang nahm alles 1947, als der Heimatverein Oberbauerschaft mit der Gründung einer Laienspielgruppe für die dringend nötige Ablenkung vom harten Nachkriegsalltag gesorgt hat. Die ersten Aufführungen fanden noch auf den Bauernhausdeelen einzelner Landwirte statt. Aber schon 1948 wurde die Freilichtbühne Kahle Wart eingeweiht und nach und nach ausgebaut und mit moderner Technik versehen. Seither werden dort jedes Jahr neue plattdeutsche Stücke aufgeführt. Und das mit einem Erfolg beim Publikum und in der Dorfgemeinschaft, auf den viele Heimatvereine neidisch sein können: Rund 10.000 Besucher kommen jedes Jahr zu den Theaterstücken, die von 180 Aktiven gestaltet werden.
Diese große Truppe an Ehrenamtlichen beweist zudem, das Traditionspflege nicht nur etwas für Senioren ist. "Wir haben hauptsächlich Jüngere dabei und nur noch drei über 60-Jährige", sagt Jürgen Hahn, Vorsitzender des Heimatvereins. Hahn ist selbst ein Urgestein der Freilichtbühne: Als einer der Volkstänzer hat er 1971 begonnen in die Fußstapfen seines Vaters Wilhelm zu treten, einem der Gründungsmitglieder der Bühne.

Auch wenn im Winter Spielpause ist, bietet die Bühne in dem alten Steinbruch einen malerischen Anblick. Das vergleichsweise niedrige Durchschnittsalter der Truppe bringt aber auch ganz eigene Probleme mit sich. "Die klassischen niederdeutschen Autoren binden kaum Kinder ein", erklärt Jürgen Hahn. Viel Kreativität in der Umsetzung schafft dem aber Abhilfe. Ohnehin sind dem Heimatverein die plattdeutschen Stücke mit der Zeit ausgegangen, so dass man auf Hochdeutsches zurückgreift und dieses übersetzt. Zum Glück für den Übersetzer und das Publikum ist der Dialekt nicht zu exotisch, wie Hahn versichert: "Wir haben ein leicht verständliches Platt, mit dem man auch überregional etwas anfangen kann." Seine Hoffnung, noch lange dieses Platt fördern zu können, dürfte dadurch um so begründeter sein.
Die konsequente Hinwendung zum Dialekt ist nicht die einzige Besonderheit der Bühne. Auch auf das Rahmenprogramm mit den Blockflötenkindern, der in die althergebrachte Tracht der Leineweber aus Minden-Ravensburg gekleideten Kapelle und der Volkstanzgruppe legt man in Oberbauerschaft großen Wert. Anders als bei den meisten Freilichtbühnen sind die Fachwerkhäuser, vor denen gespielt wird, keine Kulisse, sondern massive Bauten. Besonders sticht darunter das große Heimathaus hervor: Ein altes Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert, das aus Kirchlengern "importiert" wurde und auch für Feiern genutzt wird.
Seinen Anfang nahm alles 1947, als der Heimatverein Oberbauerschaft mit der Gründung einer Laienspielgruppe für die dringend nötige Ablenkung vom harten Nachkriegsalltag gesorgt hat. Die ersten Aufführungen fanden noch auf den Bauernhausdeelen einzelner Landwirte statt. Aber schon 1948 wurde die Freilichtbühne Kahle Wart eingeweiht und nach und nach ausgebaut und mit moderner Technik versehen. Seither werden dort jedes Jahr neue plattdeutsche Stücke aufgeführt. Und das mit einem Erfolg beim Publikum und in der Dorfgemeinschaft, auf den viele Heimatvereine neidisch sein können: Rund 10.000 Besucher kommen jedes Jahr zu den Theaterstücken, die von 180 Aktiven gestaltet werden.
Diese große Truppe an Ehrenamtlichen beweist zudem, das Traditionspflege nicht nur etwas für Senioren ist. "Wir haben hauptsächlich Jüngere dabei und nur noch drei über 60-Jährige", sagt Jürgen Hahn, Vorsitzender des Heimatvereins. Hahn ist selbst ein Urgestein der Freilichtbühne: Als einer der Volkstänzer hat er 1971 begonnen in die Fußstapfen seines Vaters Wilhelm zu treten, einem der Gründungsmitglieder der Bühne.


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