ÖKOLOGISCHE STATION SORPESEE IN SUNDERN-LANGSCHEID
TROCKENER UNTERRICHT? NICHT HIER!
Etwa 600 Schülerinnen und Schüler gehen jedes Jahr dem Sorpesee zwischen Amecke und Langscheid auf den Grund. Das ist nicht ganz wörtlich zu verstehen, denn tauchen müssen sie hier nicht. Aber die Seetiefe können sie vom Ruderboot aus zeitgemäß mit einem Echolot messen. Was für die Jugendlichen jedes Mal zu einem spannenden Abenteuer wird, ist für die Betreuer inzwischen Routine, denn seit der Gründung der Station im Jahr 2001 haben schon über 8.000 Jungforscher die Boote und Laboreinrichtungen benutzt.
Wenn Landratten in See stechen
Einprägsam und anregend sind die Kurse zur Seeökologie vor allem deshalb, weil die Schülerinnen und Schüler alle Arbeitsschritte selbst durchführen können, von der Probenahme über Laboranalysen und Bestimmungsarbeit bis zur Auswertung und Dokumentation. Und bei trocken klingenden Tätigkeiten wie dem Messen der Sichttiefe oder dem Planktonsammeln kann es durchaus feuchtfröhlich zugehen. Besonders wenn eine Bootsbesatzung aus unerfahrenen Landratten besteht und bei Gegenwind mit dem Ruderboot Kurs halten muss – selbstverständlich durch Schwimmwesten gesichert.
Aufschlussreich ist im Sommer der Vergleich zwischen Vor- und Hauptbecken des Sorpesees. Beide Gewässerbereiche sind durch einen niedrigen Damm getrennt. Während das tiefe, saubere und kühlere Hauptbecken zum Typ der nährstoffarmen Seen gehört, ist das Wasser des flacheren Vorbeckens durch siedlungsnahe Einleitungen nährstoff- und planktonreicher. Hier lassen sich mit dem feinmaschigen Probennetz die mit bloßem Auge unsichtbaren Vertreter des Unterwasser-Mikrokosmos in Menge herausfiltern. Im Kursraum der Herberge werden die agilen Wasserflöhe, Hüpferlinge und Rädertierchen anschließend unter dem Mikroskop identifiziert. Auch wenn jede einzelne Schülergruppe nur wenige Tage zu Gast ist, können die jungen Forscher ihre Messungen hervorragend einordnen. Die wechselseitige Beeinflussung von Temperatur, Sauerstoffgehalt und Planktonwachstum im Jahresverlauf ist gut dokumentiert: Wenn im Herbst die Intensität des Sonnenlichts nachlässt und das Wasser abkühlt, nimmt auch die Dichte der Schwebalgen und des Zooplanktons ab und die Sichttiefe wird größer.
Ein Multifunktionsgewässer
So naturnah und harmonisch der Sorpesee in der idyllischen Umgebung des östlichen Hochsauerlands auch wirkt, handelt es sich doch um einen See aus Menschenhand. Mit 3,3 Quadratkilometern Fläche und einem Volumen von 70 Millionen Kubikmetern ist er zwar nicht die größte, aber mit 57 Metern die tiefste Talsperre im Bereich der Ruhr. Ihr 100 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet ist zu zwei Dritteln bewaldet. Der See leistet einen wichtigen Beitrag zur Strom- und Wasserversorgung von Sauerland und Ruhrgebiet. Ursprünglich diente er hauptsächlich der sogenannten Niedrigwasseraufhöhung: Das in Regenperioden aufgestaute Sorpewasser ließ man immer dann dosiert abfließen, wenn die Ruhr in niederschlagsarmen Phasen wegen des immensen Wasserbedarfs im Ruhrgebiet auszutrocknen drohte. Diese Gefahr ist längst gebannt, denn die Industrie ist hier nicht mehr so durstig wie früher. Dafür ist der Sorpesee heute ein beliebtes Wassersportrevier und Erholungsgebiet.
Fotos: Lokomotiv / DJH
Wenn Landratten in See stechen
Einprägsam und anregend sind die Kurse zur Seeökologie vor allem deshalb, weil die Schülerinnen und Schüler alle Arbeitsschritte selbst durchführen können, von der Probenahme über Laboranalysen und Bestimmungsarbeit bis zur Auswertung und Dokumentation. Und bei trocken klingenden Tätigkeiten wie dem Messen der Sichttiefe oder dem Planktonsammeln kann es durchaus feuchtfröhlich zugehen. Besonders wenn eine Bootsbesatzung aus unerfahrenen Landratten besteht und bei Gegenwind mit dem Ruderboot Kurs halten muss – selbstverständlich durch Schwimmwesten gesichert.
Aufschlussreich ist im Sommer der Vergleich zwischen Vor- und Hauptbecken des Sorpesees. Beide Gewässerbereiche sind durch einen niedrigen Damm getrennt. Während das tiefe, saubere und kühlere Hauptbecken zum Typ der nährstoffarmen Seen gehört, ist das Wasser des flacheren Vorbeckens durch siedlungsnahe Einleitungen nährstoff- und planktonreicher. Hier lassen sich mit dem feinmaschigen Probennetz die mit bloßem Auge unsichtbaren Vertreter des Unterwasser-Mikrokosmos in Menge herausfiltern. Im Kursraum der Herberge werden die agilen Wasserflöhe, Hüpferlinge und Rädertierchen anschließend unter dem Mikroskop identifiziert. Auch wenn jede einzelne Schülergruppe nur wenige Tage zu Gast ist, können die jungen Forscher ihre Messungen hervorragend einordnen. Die wechselseitige Beeinflussung von Temperatur, Sauerstoffgehalt und Planktonwachstum im Jahresverlauf ist gut dokumentiert: Wenn im Herbst die Intensität des Sonnenlichts nachlässt und das Wasser abkühlt, nimmt auch die Dichte der Schwebalgen und des Zooplanktons ab und die Sichttiefe wird größer.
Ein Multifunktionsgewässer
So naturnah und harmonisch der Sorpesee in der idyllischen Umgebung des östlichen Hochsauerlands auch wirkt, handelt es sich doch um einen See aus Menschenhand. Mit 3,3 Quadratkilometern Fläche und einem Volumen von 70 Millionen Kubikmetern ist er zwar nicht die größte, aber mit 57 Metern die tiefste Talsperre im Bereich der Ruhr. Ihr 100 Quadratkilometer großes Einzugsgebiet ist zu zwei Dritteln bewaldet. Der See leistet einen wichtigen Beitrag zur Strom- und Wasserversorgung von Sauerland und Ruhrgebiet. Ursprünglich diente er hauptsächlich der sogenannten Niedrigwasseraufhöhung: Das in Regenperioden aufgestaute Sorpewasser ließ man immer dann dosiert abfließen, wenn die Ruhr in niederschlagsarmen Phasen wegen des immensen Wasserbedarfs im Ruhrgebiet auszutrocknen drohte. Diese Gefahr ist längst gebannt, denn die Industrie ist hier nicht mehr so durstig wie früher. Dafür ist der Sorpesee heute ein beliebtes Wassersportrevier und Erholungsgebiet.
Fotos: Lokomotiv / DJH
Stand der Angaben: Stiftungsmagazin 2015/2
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