HETTER/NIEDERRHEIN
DER GESANG DER UFERSCHNEPFE
"Überall ist Niederrhein" - so griffig brachte Hanns Dieter Hüsch (*1925 ✝2005) seine Faszination für das Naturschutzgebiet Hetter zum Ausdruck. Die 2000 Jahre alte Kulturlandschaft zwischen Emmerich und Rees am Niederrhein ist eines der bedeutendsten Feuchtgebiete Nordrhein-Westfalens. Hier, an der niederländischen Grenze, haben seltene Tier- und Pflanzenarten einen geschützen Lebensraum gefunden.
In der Hetter leben knapp 50 Brutvogelarten, von denen 18 in der Roten Liste Nordrhein-Westfalens geführt werden, beispielsweise Rotschenkel, Bekassine, Wachtelkönig und die Uferschnepfe. Zu den dort ansässigen bedrohten Arten zählen außerdem Steinkauz, Knäkente, Baumfalke, Rebhuhn, Dorngrasmücke und Wiesenpieper.
Die Uferschnepfe gilt als Wahrzeichen der Hetter: Von Anfang April bis Ende Mai brütet sie in der ehemaligen Flussniederung und versteckt ihre Nester meist im hohen Gras. Sobald die Jungen geschlüpft sind, ziehen sie mit ihnen durch die Wiesen und Weiden, bis sie nach sechs bis sieben Wochen die Hetter verlassen, um an der westeuropäischen Küste, am Mittelmeer oder in Afrika zu überwintern. Mit ihrem langen Schnabel und den langen Beinen ist die Uferschnepfe hervorragend an die Bedingungen in den nordrhein-westfälischen Feuchtwiesen angepasst. Ihre Nahrung, Würmer, Insekten und anderes Kleingetier zieht sie damit wie mit einer Pinzette aus dem weichen Boden. Obwohl heute nur noch rund 50 Paare dieser Art in der Hetter leben, ist das Feuchtgebiet wegen des Uferschnepfen-Bestandes ein Gebiet von internationaler Bedeutung.
Besonderes Augenmerk verdienen die Brennhahnenfußnassweiden und die Sumpfdotterblumenwiesen, die in dieser Ausprägung einmalig für den Unteren Niederrhein sind. Die Geschichte der Region ist geprägt vom Verlauf des Rheins, durch den die Hetter ein fruchtbares Niederungsgebiet wurde. Bei Hochwasser kommt es zu weiten Überschwemmungsflächen, den sogenannten Blänken. Diese Flachwasserzonen und Tümpel sind sehr attraktiv für rastende und überwinternde Zugvogelarten und Watvogelarten der Feucht- und Nasswiesen. Während im Frühjahr die Brutvögel ihre Reviere besetzen, brüten und Junge aufziehen, bieten die Wiesen und Weiden im Winter einen Rast- und Äsungsplatz für sibirische Gänse.
Von 1992 bis zu seinem Tod im Jahr 2005 war Hanns Dieter Hüsch Pate dieses Naturschutzgebiets. Als Mann des Wortes und der Kultur begleitete er sein Patenkind und unterstütze seine Entwicklung. Mit Matinee-Veranstaltungen und eigenem Benefiz-Buch hat Hüsch für sein Patenkind insgesamt rund 160.000 Euro gesammelt.
Notiert bei einem Spaziergang in der Hetter
Ich geh so neulich für mich hin
die Hetter näher anzusehn
Ich hatte gar kein Ziel im Sinn
nur einfach weil der Tag sehr schön
Da hör ich als ich grad so lief
aus einer Vogelseele tief
ganz a cappella eine Melodei
und Worte waren auch dabei:
Am Niederrhein am Niederrhein
da sind wir Schnepfen groß und klein
am liebsten auf der ganzen Welt
weil man uns hier am Leben hält
Die Wiesen und die Weiden
die mögen wir gut leiden
besonders wenn sie wasserreich
dann finden wir den Wurm sogleich
und laben uns die Hucke voll
Die Hetter die ist toll
Die Hetter die ist toll
Ich steh auf einem halben Pfahl
bin gertenschlank und spindelschmal
mit meinen langen Beinen
Der Schnabel ist genau so lang
damit mach ich die Würmer bang
und lass die Sonne scheinen
Im Winter bin ich zwar nicht da
da bin ich meist in Afrika
weil ich hier sonst erfriere
Doch kommt der erste Frühlingsstrahl
dann steh ich wieder auf dem Pfahl
und jubi jubiliere
und setze Kinder in die Welt
weil das uns Schnepfen sehr gefällt
und zieh mit ihnen durch das Gras
rostrot ist mein Gefieder
und fröhlich meine Lieder.
Die Hetter die macht Spaß
Die Hetter die macht Spaß
Am Niederrhein am Niederrhein
da sind wir Schnepfen groß und klein
am liebsten auf der ganzen Welt
weil man uns hier am Leben hält
Die Wiesen und die Weiden
die mögen wir gut leiden
besonders wenn sie wasserreich
dann finden wir den Wurm sogleich
und laben uns die Hucke voll
Die Hetter die ist toll
Die Hetter die ist toll!
(aus dem Benefiz-Buch "Überall ist Niederrhein")
Schützen heißt lieben/Und lieben heißt sich sorgen/Und sich sorgen heißt gebunden sein/ Sich eingebunden fühlen in den großen Plan der Naturgeschichte/Der Menschengeschichte, der Weltgeschichte/Eingebunden in die für uns zunächst unfassbaren Entwürfe/Der Schöpfung/Wie gesagt/Ich bin ein Laie/Aber ich will dabei sein/Wenn man über diese Dinge nachdenkt/Dieses Fühlen, Denken und Tun müssen wir üben/Alle zusammen und auch jeder für sich/Auf dass die Erde Heimat wird für alle Welt (Hanns Dieter Hüsch 1992)
In der Hetter leben knapp 50 Brutvogelarten, von denen 18 in der Roten Liste Nordrhein-Westfalens geführt werden, beispielsweise Rotschenkel, Bekassine, Wachtelkönig und die Uferschnepfe. Zu den dort ansässigen bedrohten Arten zählen außerdem Steinkauz, Knäkente, Baumfalke, Rebhuhn, Dorngrasmücke und Wiesenpieper.
Die Uferschnepfe gilt als Wahrzeichen der Hetter: Von Anfang April bis Ende Mai brütet sie in der ehemaligen Flussniederung und versteckt ihre Nester meist im hohen Gras. Sobald die Jungen geschlüpft sind, ziehen sie mit ihnen durch die Wiesen und Weiden, bis sie nach sechs bis sieben Wochen die Hetter verlassen, um an der westeuropäischen Küste, am Mittelmeer oder in Afrika zu überwintern. Mit ihrem langen Schnabel und den langen Beinen ist die Uferschnepfe hervorragend an die Bedingungen in den nordrhein-westfälischen Feuchtwiesen angepasst. Ihre Nahrung, Würmer, Insekten und anderes Kleingetier zieht sie damit wie mit einer Pinzette aus dem weichen Boden. Obwohl heute nur noch rund 50 Paare dieser Art in der Hetter leben, ist das Feuchtgebiet wegen des Uferschnepfen-Bestandes ein Gebiet von internationaler Bedeutung.
Besonderes Augenmerk verdienen die Brennhahnenfußnassweiden und die Sumpfdotterblumenwiesen, die in dieser Ausprägung einmalig für den Unteren Niederrhein sind. Die Geschichte der Region ist geprägt vom Verlauf des Rheins, durch den die Hetter ein fruchtbares Niederungsgebiet wurde. Bei Hochwasser kommt es zu weiten Überschwemmungsflächen, den sogenannten Blänken. Diese Flachwasserzonen und Tümpel sind sehr attraktiv für rastende und überwinternde Zugvogelarten und Watvogelarten der Feucht- und Nasswiesen. Während im Frühjahr die Brutvögel ihre Reviere besetzen, brüten und Junge aufziehen, bieten die Wiesen und Weiden im Winter einen Rast- und Äsungsplatz für sibirische Gänse.
Von 1992 bis zu seinem Tod im Jahr 2005 war Hanns Dieter Hüsch Pate dieses Naturschutzgebiets. Als Mann des Wortes und der Kultur begleitete er sein Patenkind und unterstütze seine Entwicklung. Mit Matinee-Veranstaltungen und eigenem Benefiz-Buch hat Hüsch für sein Patenkind insgesamt rund 160.000 Euro gesammelt.
Notiert bei einem Spaziergang in der Hetter
Ich geh so neulich für mich hin
die Hetter näher anzusehn
Ich hatte gar kein Ziel im Sinn
nur einfach weil der Tag sehr schön
Da hör ich als ich grad so lief
aus einer Vogelseele tief
ganz a cappella eine Melodei
und Worte waren auch dabei:
Am Niederrhein am Niederrhein
da sind wir Schnepfen groß und klein
am liebsten auf der ganzen Welt
weil man uns hier am Leben hält
Die Wiesen und die Weiden
die mögen wir gut leiden
besonders wenn sie wasserreich
dann finden wir den Wurm sogleich
und laben uns die Hucke voll
Die Hetter die ist toll
Die Hetter die ist toll
Ich steh auf einem halben Pfahl
bin gertenschlank und spindelschmal
mit meinen langen Beinen
Der Schnabel ist genau so lang
damit mach ich die Würmer bang
und lass die Sonne scheinen
Im Winter bin ich zwar nicht da
da bin ich meist in Afrika
weil ich hier sonst erfriere
Doch kommt der erste Frühlingsstrahl
dann steh ich wieder auf dem Pfahl
und jubi jubiliere
und setze Kinder in die Welt
weil das uns Schnepfen sehr gefällt
und zieh mit ihnen durch das Gras
rostrot ist mein Gefieder
und fröhlich meine Lieder.
Die Hetter die macht Spaß
Die Hetter die macht Spaß
Am Niederrhein am Niederrhein
da sind wir Schnepfen groß und klein
am liebsten auf der ganzen Welt
weil man uns hier am Leben hält
Die Wiesen und die Weiden
die mögen wir gut leiden
besonders wenn sie wasserreich
dann finden wir den Wurm sogleich
und laben uns die Hucke voll
Die Hetter die ist toll
Die Hetter die ist toll!
(aus dem Benefiz-Buch "Überall ist Niederrhein")

Hanns Dieter Hüsch (*1925 ✝2005)
"Ich weiß nicht/Ob ich ein guter Pate bin/Ich bin auch kein Wissenschaftler, Biologe oder Ökologe/Merkwürdig war aber/Dass ich mich sofort mit dem Gedanken anfreunden konnte/Auf meine Art/Etwas für diese 2.000 Jahre alte bäuerliche Kulturlandschaft/ DIE HETTER/Zu tun"
Schützen heißt lieben/Und lieben heißt sich sorgen/Und sich sorgen heißt gebunden sein/ Sich eingebunden fühlen in den großen Plan der Naturgeschichte/Der Menschengeschichte, der Weltgeschichte/Eingebunden in die für uns zunächst unfassbaren Entwürfe/Der Schöpfung/Wie gesagt/Ich bin ein Laie/Aber ich will dabei sein/Wenn man über diese Dinge nachdenkt/Dieses Fühlen, Denken und Tun müssen wir üben/Alle zusammen und auch jeder für sich/Auf dass die Erde Heimat wird für alle Welt (Hanns Dieter Hüsch 1992)
Kommentare
Sie haben dieses Projekt der NRW-Stiftung bereits besucht? Dann schreiben Sie uns, wie es Ihnen gefallen hat. Kommentar verfassen
