DAS "ALTE GEFÄNGNIS" IN PETERSHAGEN
RAST IM KNAST
Die Reisenden gehen hinter Gitter – und das sogar mit größtem Vergnügen. In gestreifter Häftlingskleidung betreten sie die Gefängniszelle und machen es sich auf den Etagenbetten gemütlich. Die Wände sind schlicht weiß gehalten, das Gepäck hat in den blauen Spinden Platz. Doch wo früher Hühnerdiebe und Strolche ihre Strafe absaßen, verbringen nun Weserwanderer und Radler freiwillig die Nacht: in der ehemaligen Haftanstalt Petershagen.
Der Verein "Rast im Knast e.V." bietet Reisenden überaus angenehme "Haftbedingungen". In den ehemaligen Zellen des "Alten Gefängnisses" finden Gäste ein bequemes Nachtlager – hinter Gefängnistüren. Die ungewöhnliche Unterbringung ist in vier Zellen möglich: Drei kleinere fungieren als "Doppelzimmer", eine größere bietet sechs Gästen auf der Durchreise Unterkunft. Das Frühstück und weitere Mahlzeiten werden in einer Cafeteria in der alten Gerichtsdienerwohnung eingenommen.
Die Besucher schnuppern Gefängnisluft wie in alten Zeiten: Für ihren Aufenthalt erhalten sie standesgemäße gestreifte Gefängniskleidung gestellt. Das Licht kann auch weiterhin nicht in den Zellen selbst, sondern nur auf dem Gang gelöscht werden. Doch anders als früher die Häftlinge können die heutigen Insassen ihre Zellen von innen verschließen und jederzeit verlassen. Eine moderne Gasheizung hält den Zellentrakt warm, im Kellergewölbe befinden sich zeitgemäße Toiletten. Trotzdem sind die Sträflinge von einst stets präsent – zum Beispiel in den alten Inschriften, die sie in die Wände geritzt haben.
Die neue Nutzung als preiswerte Herberge rettete den 1913 erbauten Knast vor dem Verfall. Die Renovierung und der Umbau wurden von der NRW-Stiftung finanziell unterstützt. Unter anderem musste das Kellergeschoss komplett neu gestaltet und den heutigen Bedürfnissen an sanitäre Anlagen angepasst werden. Seit der Gründung des Vereins "Rast im Knast e.V." legen die Mitglieder immer wieder selbst Hand an, um das Gebäude zu erhalten, beispielsweise bei der Erneuerung der Fenster. Alle Einnahmen investiert der Verein in den Übernachtungsbetrieb und das Zellengebäude.
Das Gefängnis bot ursprünglich Platz für sieben Häftlinge und gehört zum palaisartig angelegten "Alten Amtsgericht" in der Petershagener Innenstadt. Der Komplex besteht aus einem zweigeschossigen Gerichtsgebäude, dem angrenzenden Richterwohnhaus, der Gerichtsdienerwohnung und dem schmalen, zweigeschossigen Gefängnis. Dahinter befindet sich – hinter hohen Mauern – der Gefängnishof.
Früher saßen in den Zellen vor allem harmlose Straftäter, meist wegen Kleindelikten wie etwa Mundraub oder Viehklau. Der Tagesablauf war eintönig: Die Zellen waren ausgestattet mit Holzpritsche, Schemel, Tisch, Spiegel und Wandschrank mit Napf sowie Besteck. Geheizt wurde mit Kohleöfen, die nur vom Gang aus zu bedienen waren. Zwei Mal am Tag durften die Gefangenen zu einem halbstündigen Freilauf auf den Gefängnishof. Vor der endgültigen Schließung im Jahre 1978 diente das Gefängnis noch der Unterbringung von Jugendlichen mit Wochenendarrest.
Der Verein "Rast im Knast e.V." bietet Reisenden überaus angenehme "Haftbedingungen". In den ehemaligen Zellen des "Alten Gefängnisses" finden Gäste ein bequemes Nachtlager – hinter Gefängnistüren. Die ungewöhnliche Unterbringung ist in vier Zellen möglich: Drei kleinere fungieren als "Doppelzimmer", eine größere bietet sechs Gästen auf der Durchreise Unterkunft. Das Frühstück und weitere Mahlzeiten werden in einer Cafeteria in der alten Gerichtsdienerwohnung eingenommen.
Die Besucher schnuppern Gefängnisluft wie in alten Zeiten: Für ihren Aufenthalt erhalten sie standesgemäße gestreifte Gefängniskleidung gestellt. Das Licht kann auch weiterhin nicht in den Zellen selbst, sondern nur auf dem Gang gelöscht werden. Doch anders als früher die Häftlinge können die heutigen Insassen ihre Zellen von innen verschließen und jederzeit verlassen. Eine moderne Gasheizung hält den Zellentrakt warm, im Kellergewölbe befinden sich zeitgemäße Toiletten. Trotzdem sind die Sträflinge von einst stets präsent – zum Beispiel in den alten Inschriften, die sie in die Wände geritzt haben.
Die neue Nutzung als preiswerte Herberge rettete den 1913 erbauten Knast vor dem Verfall. Die Renovierung und der Umbau wurden von der NRW-Stiftung finanziell unterstützt. Unter anderem musste das Kellergeschoss komplett neu gestaltet und den heutigen Bedürfnissen an sanitäre Anlagen angepasst werden. Seit der Gründung des Vereins "Rast im Knast e.V." legen die Mitglieder immer wieder selbst Hand an, um das Gebäude zu erhalten, beispielsweise bei der Erneuerung der Fenster. Alle Einnahmen investiert der Verein in den Übernachtungsbetrieb und das Zellengebäude.
Das Gefängnis bot ursprünglich Platz für sieben Häftlinge und gehört zum palaisartig angelegten "Alten Amtsgericht" in der Petershagener Innenstadt. Der Komplex besteht aus einem zweigeschossigen Gerichtsgebäude, dem angrenzenden Richterwohnhaus, der Gerichtsdienerwohnung und dem schmalen, zweigeschossigen Gefängnis. Dahinter befindet sich – hinter hohen Mauern – der Gefängnishof.
Früher saßen in den Zellen vor allem harmlose Straftäter, meist wegen Kleindelikten wie etwa Mundraub oder Viehklau. Der Tagesablauf war eintönig: Die Zellen waren ausgestattet mit Holzpritsche, Schemel, Tisch, Spiegel und Wandschrank mit Napf sowie Besteck. Geheizt wurde mit Kohleöfen, die nur vom Gang aus zu bedienen waren. Zwei Mal am Tag durften die Gefangenen zu einem halbstündigen Freilauf auf den Gefängnishof. Vor der endgültigen Schließung im Jahre 1978 diente das Gefängnis noch der Unterbringung von Jugendlichen mit Wochenendarrest.
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