FEUCHTGEBIET BEI OBERAUEL
UNKENRUFE AUS DER TONGRUBE
Die leisen, tutenden Rufe klingen tatsächlich ein wenig unheimlich. Verständlich also, dass sie lange als Vorzeichen von Unheil galten. Denn früher wusste kaum jemand, dass es sich bei diesen geheimnisvollen Lauten lediglich um Werbegesänge paarungsbereiter Unken handelt. Auch heute noch bezeichnen "Unkenrufe" die Schwarzmalerei besonders pessimistischer Zeitgenossen. Dabei sind "echte" Unkenrufe ein Grund zur Freude – schließlich sind hierzulande die Amphibien vom Aussterben bedroht. Der Rheinisch-Bergische Naturschutzverein leistet einen wichtigen Beitrag, den selten gewordenen Gelbbauchunken neuen Lebensraum zu schaffen und zu erhalten. Denn obwohl die Tiere clevere Strategien entwickelt haben, läuft die Zeit häufig gegen sie.
Während der Paarungszeit von April bis August reagieren die männlichen Unken mit den früher so gefürchteten Rufen im Wechselgesang auf die ihrer Konkurrenten. War die Werbung eines Weibchens erfolgreich, ist die Wahl einer sicheren Kinderstube entscheidend. Daher verlassen die paarungswilligen Unken meist ihr gewohntes Aufenthaltsgewässer, da dort die Feinddichte zu groß ist. Ideale Plätze sind neue oder frisch mit Regenwasser gefüllte Minitümpel. Unken bevorzugen flache und besonnte Stellen, da die hohen Temperaturen die Entwicklung der Larven beschleunigen. Ist der Wasserstand jedoch zu gering, drohen die Kaulquappen durch schnelle Verdunstung zu vertrocknen. Weil die Unken nie sicher sein können, ob ein Gewässer einen Monat später noch existiert, setzen die Weibchen nicht auf nur eine Karte: Um die Überlebenschancen des Nachwuchses zu erhöhen, verteilen sie den Laich auf gleich mehrere Gewässer.
In der kleinbäuerlichen Kulturlandschaft bis Mitte des 20. Jahrhunderts war ihre Taktik erfolgreich. Seitdem ist für die Unken vieles nicht mehr, wie es war: Kleingewässer wurden zugekippt, pfützenreiche Feld- und Waldwege asphaltiert. Paradoxerweise waren auch Steinbrüche, Lehm- und Tongruben für die Unken nur so lange geeignet, wie dort Maschinen wühlten. Die Spuren der großen Fahrzeuge hinterließen, mit Regenwasser gefüllt, ideale Kinderzimmer.
Es ist daher wenig überraschend, dass sich Unken auch die alte Grube Oberauel bei Overath als Ersatzlebensraum ausgesucht haben. Seit Jahrzehnten ist die ehemalige Ziegeleigrube, in der bis in die 1960er-Jahre Ton- und Grauwacke abgebaut wurde, als Amphibienbiotop bekannt. In einem Teil des Geländes stehen wieder Bäume, aber in der Kernzone sägen Helfer den Gehölzbewuchs seit 25 Jahren regelmäßig zurück, um den vom Aussterben bedrohten Tieren ihren Lebensraum zu erhalten. Der Rheinisch-Bergische Naturschutzverein kann bei diesen Aktionen auf viele Freiwillige zählen Auch richtig großes Gerät ist im Einsatz: 2004 hob ein Bagger auf zwei Terrassen der Grube mehr als 200 kleine Wasserlöcher aus, um den Unken neue Laichgewässer zu schaffen. Bagger und Sägen als Helfer des Naturschutzes – ein ungewöhnliches Bild.
Zahlreiche Besucher konnten sich bei den angebotenen Führungen aber bereits davon überzeugen, dass solche Maßnahmen wichtig sind. Von den Unkenrufen, die Besucher und ehrenamtliche Helfer in Oberauel wieder öfter hören können, lässt sich keiner Bange machen. Im Gegenteil.
Während der Paarungszeit von April bis August reagieren die männlichen Unken mit den früher so gefürchteten Rufen im Wechselgesang auf die ihrer Konkurrenten. War die Werbung eines Weibchens erfolgreich, ist die Wahl einer sicheren Kinderstube entscheidend. Daher verlassen die paarungswilligen Unken meist ihr gewohntes Aufenthaltsgewässer, da dort die Feinddichte zu groß ist. Ideale Plätze sind neue oder frisch mit Regenwasser gefüllte Minitümpel. Unken bevorzugen flache und besonnte Stellen, da die hohen Temperaturen die Entwicklung der Larven beschleunigen. Ist der Wasserstand jedoch zu gering, drohen die Kaulquappen durch schnelle Verdunstung zu vertrocknen. Weil die Unken nie sicher sein können, ob ein Gewässer einen Monat später noch existiert, setzen die Weibchen nicht auf nur eine Karte: Um die Überlebenschancen des Nachwuchses zu erhöhen, verteilen sie den Laich auf gleich mehrere Gewässer.
In der kleinbäuerlichen Kulturlandschaft bis Mitte des 20. Jahrhunderts war ihre Taktik erfolgreich. Seitdem ist für die Unken vieles nicht mehr, wie es war: Kleingewässer wurden zugekippt, pfützenreiche Feld- und Waldwege asphaltiert. Paradoxerweise waren auch Steinbrüche, Lehm- und Tongruben für die Unken nur so lange geeignet, wie dort Maschinen wühlten. Die Spuren der großen Fahrzeuge hinterließen, mit Regenwasser gefüllt, ideale Kinderzimmer.
Es ist daher wenig überraschend, dass sich Unken auch die alte Grube Oberauel bei Overath als Ersatzlebensraum ausgesucht haben. Seit Jahrzehnten ist die ehemalige Ziegeleigrube, in der bis in die 1960er-Jahre Ton- und Grauwacke abgebaut wurde, als Amphibienbiotop bekannt. In einem Teil des Geländes stehen wieder Bäume, aber in der Kernzone sägen Helfer den Gehölzbewuchs seit 25 Jahren regelmäßig zurück, um den vom Aussterben bedrohten Tieren ihren Lebensraum zu erhalten. Der Rheinisch-Bergische Naturschutzverein kann bei diesen Aktionen auf viele Freiwillige zählen Auch richtig großes Gerät ist im Einsatz: 2004 hob ein Bagger auf zwei Terrassen der Grube mehr als 200 kleine Wasserlöcher aus, um den Unken neue Laichgewässer zu schaffen. Bagger und Sägen als Helfer des Naturschutzes – ein ungewöhnliches Bild.
Zahlreiche Besucher konnten sich bei den angebotenen Führungen aber bereits davon überzeugen, dass solche Maßnahmen wichtig sind. Von den Unkenrufen, die Besucher und ehrenamtliche Helfer in Oberauel wieder öfter hören können, lässt sich keiner Bange machen. Im Gegenteil.
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