HAUS BÜRGEL IN MONHEIM AM RHEIN
RÖMERGESCHICHTE(N)
Am Niederrhein im 4. Jahrhundert n. Chr.: Seit etwa 300 Jahren leben Römer und Germanen hier verhältnismäßig friedlich beieinander, der Strom trennt das Römische Reich vom Siedlungsgebiet der Germanen. Doch seit einiger Zeit ist es vorbei mit der Ruhe. Die Franken fordern ihr Land zurück und fallen immer häufiger ein. Im Kastell Bürgel suchen die Menschen Schutz hinter mehr als zwei Meter dicken Mauern – vergeblich.
Bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. hält die Wehranlage den Angriffen stand, bis schließlich auch das massive Bollwerk nachgibt. Es bleibt gerade noch genug Zeit, die Münzschätze zu vergraben, bevor die Festungsanlage erobert und niedergebrannt wird. Funde von etwa 200 spätrömischen Bronzemünzen zeigen, dass es den Bewohnern auch nachher nicht gelang, ihr Vermögen zu bergen. Besucher des Archäologischen Museums Haus Bürgel erfahren, wie das tägliche Leben in der wuchtigen Anlage mit ihren zwölf Türmen aussah. In mühevoller Kleinarbeit haben Forscher alle Spuren dieser fernen Zeit freigelegt.
Die etwa 150 Soldaten und ihre Familien waren gut versorgt: Im Kastell gab es Wirtschaftsräume, Speicher, Lagerräume und Werkstätten. Sogar ein Bad mit Kalt- und Warmwasserbecken inklusive Fußbodenheizung wurde bei den Ausgrabungen entdeckt. Weitere Fundstücke wie Kämme, Schmuck und Fibeln – antike Vorläufer der "Sicherheitsnadeln", die dazu verwendet wurden, Umhänge zusammenzuhalten – verraten viel über die einstigen Bewohner. Ganz römeruntypisch trugen sie lange Hosen, Rundschilder und Lanzen, an deren Spitzen sich gefährliche Widerhaken befanden. Es waren nämlich meist germanische Söldner aus dem heutigen Westfalen, Niedersachsen oder Böhmen und entsprechend sah auch ihre Kampfausrüstung aus. Sie arbeiteten im Auftrag des römischen Kaisers Konstantin I. (306–337). Dieser hatte beschlossen, zur Grenzsicherung eine Reihe von Militärkastellen entlang des Flusses errichten zu lassen.
Das Kastell Haus Bürgel auf dem Stadtgebiet von Monheim am Rhein ist eines davon. Mehr über dessen Geschichte erfährt man seit 2003 im Archäologischen Museum, das die Interessengemeinschaft Urdenbacher Kämpe - Haus Bürgel e. V. im Auftrag der NRW-Stiftung betreut. In acht Räumen werden Grabungsfunde, Modelle und Schaukästen wissenschaftlich fundiert und optisch attraktiv präsentiert.
Zudem wurde rund um Haus Bürgel ein archäologischer Pfad angelegt, der an den ehemaligen Kastellmauern mit original römischer Bausubstanz entlangführt. Pflasterungen heben die Position mehrerer Türme und eines Tores hervor. Auch die Lage des römischen Friedhofs, von dem zahlreiche der Exponate im Museum stammen, ist im Gelände gekennzeichnet. Ein historischer Nutzgarten, angelegt und gepflegt von der Biologischen Station, zeigt Kräuter- und Gemüsepflanzen aus der Römerzeit und späteren Epochen.
Im Foyer des Museums informieren Bildschirm-Präsentationen über die Geschichte von Haus Bürgel und über die NRW-Stiftung. Ein großes Modell, gestaltet nach den Erkenntnissen der Archäologen, gibt einen Eindruck davon, wie das römische Kastell ausgesehen hat.
Haus Bürgel liegt inmitten der Urdenbacher Kämpe. Auch dieses Naturschutzgebiet ist ein Projekt der NRW-Stiftung.
Bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. hält die Wehranlage den Angriffen stand, bis schließlich auch das massive Bollwerk nachgibt. Es bleibt gerade noch genug Zeit, die Münzschätze zu vergraben, bevor die Festungsanlage erobert und niedergebrannt wird. Funde von etwa 200 spätrömischen Bronzemünzen zeigen, dass es den Bewohnern auch nachher nicht gelang, ihr Vermögen zu bergen. Besucher des Archäologischen Museums Haus Bürgel erfahren, wie das tägliche Leben in der wuchtigen Anlage mit ihren zwölf Türmen aussah. In mühevoller Kleinarbeit haben Forscher alle Spuren dieser fernen Zeit freigelegt.
Die etwa 150 Soldaten und ihre Familien waren gut versorgt: Im Kastell gab es Wirtschaftsräume, Speicher, Lagerräume und Werkstätten. Sogar ein Bad mit Kalt- und Warmwasserbecken inklusive Fußbodenheizung wurde bei den Ausgrabungen entdeckt. Weitere Fundstücke wie Kämme, Schmuck und Fibeln – antike Vorläufer der "Sicherheitsnadeln", die dazu verwendet wurden, Umhänge zusammenzuhalten – verraten viel über die einstigen Bewohner. Ganz römeruntypisch trugen sie lange Hosen, Rundschilder und Lanzen, an deren Spitzen sich gefährliche Widerhaken befanden. Es waren nämlich meist germanische Söldner aus dem heutigen Westfalen, Niedersachsen oder Böhmen und entsprechend sah auch ihre Kampfausrüstung aus. Sie arbeiteten im Auftrag des römischen Kaisers Konstantin I. (306–337). Dieser hatte beschlossen, zur Grenzsicherung eine Reihe von Militärkastellen entlang des Flusses errichten zu lassen.
Das Kastell Haus Bürgel auf dem Stadtgebiet von Monheim am Rhein ist eines davon. Mehr über dessen Geschichte erfährt man seit 2003 im Archäologischen Museum, das die Interessengemeinschaft Urdenbacher Kämpe - Haus Bürgel e. V. im Auftrag der NRW-Stiftung betreut. In acht Räumen werden Grabungsfunde, Modelle und Schaukästen wissenschaftlich fundiert und optisch attraktiv präsentiert.
Zudem wurde rund um Haus Bürgel ein archäologischer Pfad angelegt, der an den ehemaligen Kastellmauern mit original römischer Bausubstanz entlangführt. Pflasterungen heben die Position mehrerer Türme und eines Tores hervor. Auch die Lage des römischen Friedhofs, von dem zahlreiche der Exponate im Museum stammen, ist im Gelände gekennzeichnet. Ein historischer Nutzgarten, angelegt und gepflegt von der Biologischen Station, zeigt Kräuter- und Gemüsepflanzen aus der Römerzeit und späteren Epochen.
Im Foyer des Museums informieren Bildschirm-Präsentationen über die Geschichte von Haus Bürgel und über die NRW-Stiftung. Ein großes Modell, gestaltet nach den Erkenntnissen der Archäologen, gibt einen Eindruck davon, wie das römische Kastell ausgesehen hat.
Haus Bürgel liegt inmitten der Urdenbacher Kämpe. Auch dieses Naturschutzgebiet ist ein Projekt der NRW-Stiftung.
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